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Vorschaubild / Materialvorschau Kaum ein anderer einheimischer Brutvogel hat einen so variantenreichen und wohltönenden Gesang wie die Nachtigall. Es ist eine ihrer Eigenheiten, auch in der Nacht zu singen. Schmettert sie ihre Strophen direkt vor dem Schlafzimmerfenster, kann sie einem Menschen auch mal eine schlaflose Nacht bescheren. Die Nachtigall singt mit einer erstaunlichen Lautstärke. Ihr variantenreicher Gesang mit dem typischen Nachtigallschlag und den langgezogenen Tönen, die einen weichen, wehmütigen Charakter haben, sticht aus den anderen lauten Vogelstimmen, wie etwa jene von Mönchsgrasmücke, Amsel und Singdrossel, heraus. Das Repertoire der Nachtigall umfasst 120 bis 260 unterschiedliche Strophentypen. Mit dem Gesang in der Nacht hat es eine besondere Bewandtnis: Generell singen alle Männchen am Anfang der Brutzeit nachts. Hat ein Nachtigall-Männchen ein Weibchen gefunden, stellt es seinen Gesang während der Nacht ein und nur noch die „ledigen Männchen“ singen zu nachtschlafender Zeit. Soweit die gute Nachricht für alle Leute, die in der Nähe eines Nachtigall-Habitats leben. Die schlechte Nachricht: Bei den Nachtigallen kann der Anteil unverpaarter Männchen bis zu 50% betragen. Ihr Gesang hat die Nachtigall berühmt gemacht. Prominente Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und andere mehr haben sich von der Meistersängerin inspirieren lassen und ihren Gesang in Kompositionen nachempfunden. G. F. Händel fügte in einem Orgelkonzert die Gesänge von Kuckuck und Nachtigall zu einem wohlklingenden Duett zusammen. Die Nachtigall kommt aber auch in dem Märchen „Jorinde und Joringel“ vor. In Hans Christian Andersens Märchen „Des Kaisers Nachtigall“ heilt der Gesang der Nachtigall den todkranken Kaiser von China. Früher galt der Gesang der Nachtigall als schmerzlindernd und sollte dem Sterbenden einen sanften Tod und dem Kranken eine rasche Genesung bringen. Die Nachtigall - ein Symbol der Liebe Der Name „Nachtigall“ bedeutet frei übersetzt „Nachtsänger“. Gall ist abgeleitet vom altdeutschen Wort „gellen“, was so viel...