Vorschau:
Liebe Leser, auf einer Abendveranstaltung treffe ich einen Bekannten. „Ach du bist jetzt in T.? Und auch noch am EG? Na, das EG, das hat aber einen guten Ruf, alle Achtung!“ Was sagt man da… Sagt man, dass das mit dem guten Ruf nun wirklich ein alter Hut ist, dass es eine von der Struktur her altmodische Schule ist, die bis jetzt nicht im 21. Jahrhundert angekommen ist, wo mir zwar das Unterrichten Spaß macht (denn es sind ja auch normale Schüler und da funktioniert das Unterrichten eben so wie sonst auch), der ganze Rest aber nicht? Ich entscheide mich für eine diplomatische Antwort: „Es ist eine ganz normale Schule…“ Mein Gegenüber fällt mir gleich ins Wort: „Nein, nein, das EG hat wirklich einen guten Ruf!“ „Glaub mir, als Schule von innen betrachtet, ist es eine ganz normale Schule…“ Doch mein Bekannter insistiert weiterhin: „Nein, die Schule hat einen sehr guten Namen – wirklich!“ Mag sein, aber was kann man sich für einen sehr guten Namen oder guten Ruf kaufen, wenn nicht viel dahintersteckt? Natürlich funktioniert die Schule – ich bin zwar jetzt im städtischen Umfeld, aber es ist doch immer noch kleinstädtisches Milieu. Und wer sich im Südwesten Deutschlands auskennt, der weiß, wie kleinstädtisch das ist! Nun gibt es in T. zwei Gymnasien neben vielen anderen Schulen und das EG ist das Gymnasium der Bürgerschaft. Dort sammeln sich die Akademikerkinder und die ambitionierten Eltern und das merkt man. Im Positiven (Disziplin) wie im Negativen (übersteigertes Selbstbewusstsein). Auch wenn dieser Satz natürlich sehr plakativ ist – aber hey,...