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Vorschaubild / Materialvorschau (*Klönschnack: norddeutsch für gemütliche Plauderei)   Liebe Anna,    ja, manchmal bin ich auch traurig. Die Kleine-Seufzer-Traurigkeit überfällt mich meist, wenn ich mich allein fühle, keinen zum Spielen und Klönen habe oder auch, wenn mir langweilig ist. Dann baumele ich mit den Beinen und seufze vor mich hin. Doch das dauert meist nicht lange. Nach einem richtig tiefen Seufzer springe ich wieder auf und mache irgendetwas Neues: Ich laufe einen Weg entlang, den ich noch nie zuvor gegangen bin, oder ich klettere auf einen Baum, auf den ich mich zuvor noch nicht getraut habe, oder ich spreche ein Tier an, das ich noch nicht kenne. Und schwupp ist die Kleine-Seufzer-Traurigkeit verschwunden.    Anders sieht es bei der Großen-Hängeschultern-Traurigkeit aus. Die ist schon kniffeliger, denn ich merke nicht gleich, dass sie mich befallen hat. Meist drückt sie mir so doll auf die Schultern, dass ich ganz gebeugt gehe und mit der Nase fast über den Boden schleife. Und dort sieht alles ganz staubig und grau aus: graue Steine, graue Grashalme, grauer Sand. Das macht mich noch trauriger. Die Schritte werden schwerer und ich spüre, wie sich ein Kloß in meinem Hals festsetzt. Und ich kann dir sagen, wenn man nur noch auf den Boden schaut, sieht man keine bunten Schmetterlinge mehr, kein Sonnenlicht, das in den Baumkronen tanzt und keinen Mäusebussard, der am Himmel seine Kreise zieht. Nur auf den Boden zu schauen,...