Vorschau:
Seit vier oder fünf Jahren hat mein Nachbar ein kleines Balkonkraftwerk, d.h. ein größeres Solar-Paneel, das die gewonnene Energie in den Stromkreis des Hauses einspeist. Eher halbherzig habe ich jahrelang über eine solche Anschaffung nachgedacht: Reizvoll schien mir eher die technische Spielerei als der wirtschaftliche Nutzen. Das hat sich zuletzt geändert: Die Paneele wurden effektiver und billiger, die erlaubte Einspeisung größer und der gesamte Prozess unkomplizierter. Als – gefühlt letzter – im Dorf bin auch ich endlich im Team ‚Erneuerbare Energien‘ angekommen. Mein Haus liegt in einem kleinen Tal. Das ist oft ganz wunderbar, weil wir von größeren Umweltkatastrophen verschont bleiben und ich die Ruhe eines Lebens ohne Handyempfang genießen darf. Und das ist manchmal blöd, weil die Morgensonne erst spät über den Wall kommt und die Abendsonne früh hinter dem Giebelwald verschwindet. Im Winter fristen wir ein hobbitähnliches Dasein ohne Sonne. Vorbemerkung Ein Balkonkraftwerk darf die Leistung von 600 (bald 800) Watt über die Sonne aufnehmen und per Stecker ins Haus-Stromnetz einspeisen. Was man dann gerade nutzt, wird genutzt und muss nicht vom Energiebetreiber gekauft werden. Was man nicht nutzt, fließt in die große weite Welt. Zwei Aspekte sind bei der Vorüberlegung wichtig: Wie hoch ist mein Grundumsatz? Also wieviel „Watt“ wird durch Kühlschrank, Handy, Computer etc. genutzt („verbraucht“) – insbesondere Mittags und Nachmittags, wenn u.U. niemand zu Hause ist? Lohnt sich das also? In welcher Lage kann ich die Paneele ausrichten? Habe ich von Morgens bis Abends Sonne oder nur ein kleines Zeitfenster lang? Über Punkt...