Vorschau:
Nachdem ich vor einigen Monaten einer demokratischen Partei beigetreten bin, habe ich heute Abend an meiner ersten Fraktionssitzung teilgenommen. Auf den Termin habe ich mich schon seit längerem gefreut und heute morgen meiner Klasse davon erzählt. „Ich habe viel zu oft über Politik geschimpft – aber das geht ja auch leicht. Ab heute muss ich Politik auch machen“, habe ich meinen Schüler*innen erzählt und nicht verschwiegen, dass ich ganz aufgeregt sei: „Mir geht es da wie euch nach den Sommerferien: Ich habe von nix eine Ahnung und hoffe, die richtigen Räume zu finden.“ Wichtigste Frage der Kinder war (neben meiner Parteizugehörigkeit, die ich elegant überging), ob ich heute Abend dann den Bundeskanzler wählen würde und ich versprach fest, morgen davon zu berichten. Der Drang, mich zumindest rudimentär politisch zu engagieren hat in den letzten Jahren zunehmend an Kraft gewonnen: Es ist leicht über „die da oben“ zu schimpfen, es besser zu wissen und sein Unverständnis zu äußern. Über Schulleitung schimpfen ist das eine – Schulleiter werden will aber dann doch niemand (Mehr als 1000 Stellen unbesetzt (Quelle)). Über eine von der Realität abgekoppelte Politik zu meckern ist das eine – aber sich engagieren mag dann...