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Wie sollen Schulen damit umgehen, dass jede schriftliche Aufgabe mittlerweile mit ChatGPT erledigt werden kann – oder werden wird? An anderer Stelle habe ich formuliert, dass Hausaufgaben unter bestimmten Bedingungen nicht mehr funktionieren. Gleichzeitig formulierte ich damit die Forderung, dass das Lernen selbst stärker in den Fokus schulischer Bildung rücken muss. Dort, wo das nicht möglich ist, habe ich von einer kommenden “Renaissance des Mündlichen” gesprochen. Mit anderen Worten: Wenn nicht zu überprüfen ist, woher etwas stammt, geht es mehr darum, dass man selbst das Konzept verstanden hat – und erklären kann. Was aber, wenn es nicht anders geht? Ein Vorschlag für den Umgang mit ChatGPT bei unterschiedlichen Formen von Hausarbeiten.  Vorbemerkung Es gibt momentan (noch) schulischer Formate, bei der eine Ausarbeitung eine große Rolle für die Gesamtbewertung spielt. So beispielsweise die GFS in Baden-Württemberg, die “Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen”. Gleichwertig wird sie genannt, weil sie eine Klassenarbeit ersetzt. Dabei soll es sich um eine individuelle Leistung handeln. Die humoristische Metapher “Ganze Familie Schafft”, die vielen Lehrerinnen und Lehrern bekannt ist, zeigt aber schon, dass eine solche Arbeit so individuell nicht ist. Immer wieder wird von Eltern berichtet, die sich bei Lehrkräften über die Noten der Präsentation beschweren, denn sie wissen, dass sie sie selbst erstellt haben. Mit anderen Worten: Schon vor der künstlichen Intelligenz konnte man sich nicht sicher sein, dass die Schülerin oder der Schüler die Arbeit selbst erstellt hat. Nun wird es zunächst einmal ein wenig fairer. Ein wenig, weil die Bezahlversion von ChatGPT...