Vorschau:
In meinem Buch “10 Dinge, die ich an der Schule hasse und wie wir sie ändern können” habe ich skizziert, welche Probleme ich mit bestimmten Schalthebeln des momentanen Schulsystems habe und welche Möglichkeiten ich sehe, schon bestehende Freiräume zu nutzen. An dieser Stelle möchte ich holzschnittartig erläutern, welche Art von System ich bevorzugen würde, wenn es möglich wäre, fundamentale Veränderungen vorzunehmen. Die Ausführungen werden bewusst thesenhaft belassen. Sie beruhen auf Überlegungen, die ich noch nicht zu Ende gedacht habe. Umso mehr würde ich mich über Kommentare, Anmerkungen und Kritik freuen, gerne mit weiterführenden Links. In den Thesen spreche ich der Einfachheit halber von der “neuen Schule.”  1. Eine neue Schule braucht eine nationale Bildungsvision Bevor dies weiter ausgeführt wird, muss man festhalten: Wenn in Deutschland über Bildung gesprochen wird, dann wird meist nicht über Bildung gesprochen. Widersprüchlich, aber wahr. Und natürlich sollte das Lernen, also der konkrete Aneignungsprozess, im Mittelpunkt stehen. Aber dadurch, dass der Bildungsbegriff als zu abstrakt und zu wenig praktikabel abgetan wird, öffnen sich Spielräume für unterschiedliche Verständnisse, die von Persönlichkeitsentwicklung bis Ausbildung für Berufe reichen. Präziser formuliert: Wenn die Grundlage dessen fehlt, das man ändern möchte, sprechen alle über etwas anderes, obwohl sie meinen, über dasselbe zu reden. Eine nationale Bildungsvision, an der Politik, Wissenschaft, aber auch Praktiker mitwirken, könnte eine Leitlinie dafür sein, was wir überhaupt meinen, wenn wir von Bildung oder Lernen sprechen (für den zweiten Begriff gibt es mit “New Learning” einen Entwurf für ein neues Lernverständnis, an dem im Übrigen...