Vorschau:
Auch meine kleine Kirchengemeinde leidet unter den Kontaktbeschränkungen durch Corona. Wenn ich es mir recht überlege, leiden viele Gemeindemitglieder vermutlich mehr als ich. Obwohl sich vieles stressiger anfühlt als vorher, sind die tatsächlichen Einschränkungen bei Licht betrachtet nicht der Rede wert. Weder in der Schule noch zu Hause bin ich sozial isoliert (weit weniger, als ich es manchmal gerne hätte). Ganz im Gegensatz zu vielen Älteren einer Kirchengemeinde: Gemeinsame Frühstücke, Gesangs- und Gebetsabende – neben einem Gottesdienst kann in so einer kleinen Kirchengemeinde fast jeden Tag Programm sein und jenen sozialen Kitt bilden, den die weggezogenen Kinder oder der verstorbene Ehepartner nicht mehr bieten können. Vor einigen Jahren verfolgte ich in der BBC einmal das Interview mit einer betagten Seniorin, die davon erzählte, dass sie in ihrem einsamen Alltag oft tagelang kein einziges Wort spräche und man ihr daher vergeben möge, wenn sie an der Käsetheke mal ins Schwätzen geriete. Diese Gespräche im Supermarkt seien zuweilen ihre einzigen Kontakte zu anderen Menschen. Die anstehende Weihnachtszeit wird das Gefühl der Vereinsamung sicher noch verstärken und um dem entgegenzuwirken habe ich mir meinen...