Vorschau:
Warum bin ich medienpädagogischer Berater? Warum bin ich das in Vollzeit? Warum bin ich nicht mehr in der Schule? Jeder Mensch hat zwei Arbeitsverträge: Der erste regelt das Formale. Wie viel Geld? Wie viele Stunden? Welche Spesen? Welcher Urlaubsanspruch? usw. Der zweite regelt das Informelle: Fühle ich mich an meinem Arbeitsplatz wohl? Kann ich die Ziele der Institution oder des Betriebes engagiert mittragen? Habe ich funktionierende soziale Netzwerke in meinem Arbeitskontext? Steht das, was ich in meine Arbeit „stecke“, in sinnvoller Relation zu der Wertschätzung, die mir auf der Arbeit u.a. von Vorgesetzten entgegengebracht wird? Was Institutionen sowie Betriebe sehen und wahrnehmen, ist die Kündigung des ersten Arbeitsvertrages. Wenn das zu überhand nimmt, erfolgen spätestens Maßnahmen zur Organisationsentwicklung. Wenn diese gut ist, schaut sie auf den Zustand der „zweiten“, inneren Arbeitsverträge. Schule ist besonders. Viele dort tätigen Lehrkräfte haben nach spätestens 10 Jahren keine sinnvolle Ausstiegsoption ohne das Risiko des Komplettverlustes der Altersversorgung. Auch vor diesem Hintergrund wäre es meines Erachtens sinnvoll, hier zukünftig umzudenken und die gesetzliche Rentenversicherung zumindest zu ermöglichen – auch den Beamt:innen. Die Möglichkeiten, sich innerhalb des Systems Schule neue Arbeitsfelder zu erschließen, sind sehr begrenzt. (Randnotiz: Die Medienberatung nimmt offenbar an Attraktivität zu. Sehr viele sehr kluge und kompetente Menschen wollen zu uns. Das war einmal anders. Viele von ihnen wollten bisher lieber an Schule sein.) Die innere Kündigung führt in Schule zur Ausbildung von Wohlfühlblasen: Ich umgebe mich mit Menschen, die zu mir passen. Ich schaffe mir Freiräume in meinem Unterricht (die ich aber oft nicht...