Vorschau:
Ich bin mit meinem Mathematikunterricht unzufrieden. Ich habe das Gefühl weiß, dass meine Klassen mehr können, als sie aktuell zeigen. Seit zwei Wochen hospitiere ich bei einer Kollegin, deren Unterricht stark prozessorientiert abläuft und spätestens mein NW-Unterricht hat ich darauf gebracht, dass das eine Antwort sein könnte. Ein paar Gedanken dazu. Ich bin frustriert. Im Grunde seit Jahren, aber aktuell mehr denn je. Wie viele Lehrkräfte sitze auch ich an so mancher Korrektur und zweifle an meiner Berufswahl. Wo bist du die letzten vier Wochen gewesen? denke ich dann. Oder Haben wir das nicht wieder und wieder im Unterricht angesprochen? Meine Kinder können mehr. Ausnahmslos. Und so lange sie mir das nicht zeigen, ist Spielraum nach oben. Ich vermute, dass es vielen Lehrkräften so geht: Mal schiebt man es auf Corona, mal sind die Handys schuld. Allgemein scheint man sich einig, dass die Jugend verdorben und die Zukunft verloren sey. Bei uns an der Schule führen die Kinder neben ihrem regulären Mathematikheft auch ein sogenanntes „Regelheft“. Darin schreiben sie die wesentlichen Gesetze des Themas auf. Wie man km² in m² umrechnet. Oder die Definition für einen überstumpfen Winkel. Jenes Regelheft dürfen die Schülerinnen und Schüler mit in die Klassenarbeiten nehmen und dort nachschlagen. Viele schaffen das. Aber bei weitem nicht alle. Unter der Woche hatte die Klasse im Rahmen von NW die Aufgabe, sich einen Baum auf dem Schulgelände zu suchen, ihn zu bestimmen und allerlei Fragen dazu zu beantworten. Baumbestimmung gehört nicht zu...