Vorschau:
Einen guten Vortrag zu erstellen ist nicht leicht: Die Erwartungshaltung des Publikums trifft auf meine Vorstellung und das führt nicht selten zu Langeweile. Ich bin auf dem Weg zum Physiklehrer:innentag und werde mein Publikum wohl enttäuschen. Digitaler Physikunterricht an einer Tabletschule Vor rund einem halben Jahr erhielt ich die Anfrage, ob ich nicht beim Physiklehrertag Einblick in die Arbeit an unserer digitalen Schule zu geben. In einem ersten Artikel beschrieb ich frühe Gedankengänge. Gestern kommentierte eine Leserin jene Überlegungen mit den Worten, wenn sie das lese, werde ihr „ganz Angst und Bange“. Sie ergänzte einen Katalog von hilfreichen Apps für den Physikunterricht und hat innerlich wohl drei Kreuze gemacht, mir nicht zuhören zu müssen. Aus mehreren Gründen finde ihren Einwurf spannend. Physik? Ich hasse Physik! Neben Chemie gehört Physik zu den unbeliebtesten Fächern in der Schule (Quelle): Nichts wird schneller abgewählt, kein Fachgebiet wird schneller und bewusster vergessen, als dieses. Abgesehen von Physiklehrer:innen kenne ich niemanden, der sich auch nur einen Deut für elektromagnetische Felder oder Thermodynamik interessiert. Es wird experimentiert und erforscht was das Zeug hält, kein Handy und keine Lampe würden ohne Physik funktionieren, seit Jahren erklären „Sendung mit der Maus“ und „Wissen macht Ah“ einfache physikalische Zusammenhänge und doch: Strom kommt aus der Steckdose. Die Erklärung dafür ist in meinen Augen naheliegend: Neue, merkwürdige Phänomene werden mit neuen, merkwürdigen Geräten gemessen und anschließend mit neuen, merkwürdigen Begriffen bezeichnet. Blackbox-Experimente Ein Beispiel: Mittels eines hochkomplexen App kann ich die Strahlungsbelastung in meinem Esszimmer visualisieren (s.Bild). Schwenke ich das Handy hin und her, sehe ich sich überlagernde weiße Wellen und Wolken allüberall um mich herum. Ach herrje! Kein Wunder, dass die Frühstücksflocken so pappig schmecken! Das Problem ist, dass ich gar nicht...