Vorschau:
Liebe Leser, nachdem der kleine Leo bis Weihnachten das Lesen erlernt hatte, dachte er, nun sei es genug und hatte keine Lust mehr. Dass Lesen nicht Wörterentziffern ist und dass da mühevolles Üben dazugehört, das hatte er sich wohl anders vorgestellt. Und dabei kann man in den Weihnachtsferien doch so viele Filme gucken! Mir ist ein bisschen unwohl dabei, wenn ich sehe, wie der Kleine das grad Erlernte, aber noch nicht Gefestigte für ein paar Folgen Rosaroter Panter über Bord werfen mag. Zudem erinnere ich mich, wie mühsam diese Phase bei Lucy gewesen ist. Wenn man alle Buchstaben kann, das Wort aber noch nicht als Ganzes mit den Augen erfasst, sondern durchbuchstabiert, dann dauert das ewig und macht nicht wirklich Spaß. Für niemanden. Der kleine Leo jedoch lässt sich schnell auf einen Deal ein: Zuerst drei, vier Seiten im Erstlesebuch lesen, dann darf er auch Rosaroter Panter gucken. Nach ein paar Tagen kommt er von alleine und gar nicht mehr im direkten Zusammenhang mit dem täglichen Fernsehkonsum, denn Lesen macht immer mehr Spaß. Nach vierzehn Tagen Ferien liest Leo nun schon recht flüssig und sogar heimlich allein. Leo ist ein intelligentes Kind, aber wahrscheinlich kein Überflieger. Er hat aber das Glück, dass seine Eltern seinen Lernprozess begleiten und fördern. Und wie ich da so auf dem Sofa mit ihm sitze und wir in seiner Rittergeschichte blättern, muss ich immer wieder an Vera denken. Mit diesem Mädchen bin ich in die Grundschule gegangen, aber wir hatten nicht viel...