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Vorschaubild / Materialvorschau Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten bereits im Vorschulalter durch eine MRT nachweisen zu wollen, verfehlt das Ziel einer ganzheitlichen Betrachtung Quelle: Fotolia / ©iconicbestiary Für die Früherkennung von Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten (LRS) bei Kindern verstärkt auf medizinische Diagnostik zurückzugreifen, verkürzt die Gesamtproblematik und führt nicht zu einer grundlegenden Verbesserung der Situation Betroffener. Durch den Nachweis spezifischer Besonderheiten des Gehirns mittels Hirn-Scan würden Kinder, Eltern und Lehrer letztlich noch stärker verunsichert. Die LegaKids Stiftung fordert deshalb ein ganzheitliches Konzept, um LRS frühzeitig zu erkennen und Betroffenen gezielt zu helfen. Hintergrund Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig identifizierten in einer Studie1 mit einer 75-prozentigen Trefferquote Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten anhand einer Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns. Anhand der Aufnahmen von 141 Kindern verschiedener Altersklassen (Kindergarten bis zur 8. Klasse) zeigten die Forscher, dass Kinder mit einer spezifischen Gen-Variante besondere Strukturen in einer Hirnregion aufwiesen, die für das Erkennen von Buchstaben und Wörtern zuständig sei. Diese Besonderheiten bestünden bereits im Vorschulalter, bevor die Kinder überhaupt Lesen oder Schreiben lernen. Um betroffene Kinder möglichst gezielt zu fördern, schlagen die Wissenschaftler vor, alle Kinder schon vor Schuleintritt mittels der MRT zu untersuchen. Massen-Scans im Vorschulalter nicht sinnvoll Die LegaKids Stiftung steht solchen Massenscreenings kritisch gegenüber. Erstens ist eine MRT-Untersuchung aufwändig, für die Betroffenen belastend und kostenintensiv. Zweitens gibt es zahlreiche Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten, deren Hirn-Scans...