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Über einen Tweet von Dennis Hauk, Erziehungswissenschaftler der Uni Jena, wurde ich aufmerksam auf eine Studie zu offenem Unterricht, die ich sehr interessant fand. Ich fragte also nach, ob die Möglichkeit für eine Veröffentlichung in der Form eines Blogbeitrags bestünde. Diesen Beitrag kann man nun an dieser Stelle nachlesen. Ich bedanke mich bei Herrn Hauk für die Kooperation.  Offener Unterricht = Guter Unterricht? Eine systematische Untersuchung internationaler Studien zeigt, wie mehr Eigenverantwortung und Mitbestimmung im Unterricht das Lernen verändern können. Was ist besser: Offener Unterricht oder der traditionelle Frontalunterricht? Diese Frage treibt nicht nur Lehramtsstudierende in ihrem Studium um, sondern beschäftigt auch viele Eltern, Schulleitungen und die Bildungspolitik. Derzeit erhält die Diskussion um das Lernen im offenen Unterricht wieder eine große öffentliche Aufmerksamkeit, weil ein Teil der Medienlandschaft ein individualisiertes und adressatenorientiertes Lernen als vermeintliche Hauptursache für das schwache Abschneiden von Grundschülerinnen und Grundschülern im aktuellen Bildungstrend des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) ausgemacht hat. Diese Pendelbewegung, in der der offene Unterricht mal als pädagogischer Heilsbringer, mal als pädagogischer Sündenfall eingeschätzt wird, konnte man in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder beobachten. Seit den Ursprüngen der Reformpädagogik im ausklingenden 19. Jahrhundert gibt es Kritik an einem zu „schülerfreundlichen“ Lehren und Lernen. Gegner dieser Richtung kritisieren insbesondere einen vermeintlichen Verlust der klassischen, humanistischen Allgemeinbildung und tradierter Erziehungsideale.  Dieser Position widersprechen Vertreterinnen und Vertreter der Reformpädagogik jedoch vehement. Nach ihrer Meinung sei die Hinwendung des Unterrichts zum Lernenden der einzig wahre Weg, um ein bedeutsames und selbstständiges Lernen zu ermöglichen....