Vorschau:
Immer wieder werde ich, ganz pointiert, mit meiner eigenen Unwissenheit konfrontiert und erlebe anschließend einen Ausbruch aus meinen eigenen gedanklichen Grenzen. Das geht mir so, wenn mir jemand in einem klassischen Gemälde die versteckten Andeutungen und Hinweise erklärt. Oder ich bei der Besichtigung einer Kirche auf verstecke Fresken und Figuren aufmerksam gemacht werde. Durch meine Frau habe ich das große Glück, meine mangelhafte Bildung immer wieder in Erinnerung gerufen zu bekommen und jedesmal empfinde ich im Nachgang ein kindliches Staunen über Sachverhalte, die ich vorher bestenfalls als merkwürdig bezeichnet habe, die sich aber im Nachhinein wie ein beeindruckendes Puzzlestück in ein großes Ganzes fügen. In der Bibel findet sich die Geschichte eines Königs, der alle seine Freunde zu einem Hochzeitsmahl einlädt – aber die haben alle keine Lust und bringen sogar die Diener um. Darüber wird der König so wütend, dass er ihre Städte zerstört und anschließend jeden Hinz und Kunz von der Straße einlädt. Doch mitten auf der Party entdeckt er einen Typen, der im Hawaii-Hemd gekommen ist und darüber wird der König so wütend, dass er ihn in das dunkelste Verlies wirft. Jesus vergleicht Gottes Himmelreich mit dieser Geschichte und endet dann mit den Worten: „Viele sind eingeladen, aber nur wenige sind auserwählt.“ (Quelle) Was für eine absurde, völlig bescheuerte Geschichte. Kein Wunder, dass keiner zu der Party kommen will – das wollte ich auch nicht. Und dann wirft er irgendeinen Kerl ins Verlies? Weshalb? Ein Verbrechen gegen die Modepolizei? Was immer Jesus da erzählt...