Vorschau:
„Was wäre, wenn du nur noch zwölf Monate zu leben hast?“ fordert mich Alexandra Reinwarth heraus. Ihr Gedankenexperiment und das Buch „Das Leben ist zu kurz für später“ beschäftigen mich mehr, als ich gedacht habe. Testament Blicke ich auf mein Leben, dann bilde ich mir ein, achtsam zu leben. Viel zu früh habe ich einen Elternteil verloren und seitdem Klassenkameraden, Studienfreunde und Familienmitglieder, vor einigen Monaten meine geliebte Tante, vor wenigen Wochen eine geschätzte Kollegin. Mit Geburt meiner ältesten Tochter habe ich begonnen, ihr einen langen Brief zu schreiben. Eine Art Testament. Über gemeinsame Erlebnisse. Über Entwicklungsschübe. Sorgen und Gedanken, die ich mir machte. Ihre ersten Schritte sind darin ebenso notiert wie mein Verzweifeln über Windelberge. Im Hinterkopf hatte ich stets, dass ich, wenn ich morgen tot umfiele, meiner Tochter etwas sehr Persönliches hinterlassen würde. Mehr als nur Fotos und Erinnerungen. Mittlerweile ist ein zweites Kind dazu gekommen und in 14 Jahren des unermüdlichen Schreibens ist dieses Testament viele hundert Seiten lang geworden. Ernstes und lustiges steht darin. Ob meine Kinder es je bekommen – je bekommen wollen – weiß ich nicht. Aber mir hilft es zu reflektieren und im Jetzt und hier zu leben. Buchtipp Mehr zufällig bin ich über Alexandra Reinwarths Hörbuch „Das Leben ist zu kurz für später“ gestolpert. Darin fordert sie mich heraus, über den – manchmal leeren Vorsatz – „Jeden Tag zu feiern“ hinauszugehen. Radikaler zu denken. Sie beschreibt, wie sie sich einen konkreten Termin als...