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Vorschaubild / Materialvorschau Oft begegne ich als junger Lehrer im deutschen Bildungssystem Menschen, die der Meinung sind, ausgelernt zu haben. Doch genau das halte ich für einen Fehler. Der Wettstreit der Ideen, die Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse, der gesellschaftliche Diskurs – all das sind Konstanten einer demokratischen Gesellschaft und müssen früh vermittelt werden. Mir ist bewusst, dass ich in einer 3. Klasse nicht damit einsteigen kann, das Parlaments- oder Wahlsystem im Detail zu erläutern. Dennoch lassen sich grundlegende demokratische Fähigkeiten, vor allem im Ethikunterricht, entwicklungsgerecht vermitteln. Soziales Lernen bedeutet emotionales Lernen Im ersten Teil meiner Unterrichtseinheit stand das Thema „Argumente“ im Mittelpunkt. Dabei sollten die Kinder verstehen, was Argumente sind und wie sie in einem Diskurs richtig eingesetzt werden können. Ich bin ein großer Fan von offenen Unterrichtseinstiegen. Die Bildung der Zukunft besteht meiner Meinung nach nicht aus Antworten, sondern vielmehr aus den richtigen Fragen. Deshalb schrieb ich groß das Wort „Argumente“ an die Tafel. Zu diesem manchen Kindern noch unbekannten Begriff wurde assoziativ gearbeitet. Die erste Aufgabe lautete also: „Findet spannende Fragen, mit denen wir herausfinden können, was Argumente sind!“. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese offene Aufgabe Spielraum in Bezug auf den Umfang zulässt und es keine „falschen“ oder „richtigen“ Fragen gibt. So reichen diese von „Was ist das?“ bis hin zu „Warum sind Argumente wichtig?“. Fortschreitend werden alle Fragen notiert und anhand des Inputs der Schülerinnen und Schüler weitergearbeitet, bis jedes Kind für sich ein Verständnis vom Begriff erlangt hat. Digital lässt sich hier auf den Tablets einfach...