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Vorschaubild / Materialvorschau Zahlendreher und Zifferntausch: Wenn Kinder in Fallen tappen, die uns die deutsche Sprache legt Wer mit Kindern mathematisch arbeitet, stößt immer wieder auf Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben zweistelliger Zahlen. Da wird das gehörte „dreiundvierzig“ als 34 geschrieben; auf dem Papier steht 25 und das Kind liest „zweiundfünfzig“. 63 wird am Zahlenstrahl zwischen 30 und 40 gesucht. Und mitunter kommt man erst mit einigem Nachdenken darauf, dass ein vermeintlicher Rechenfehler wie in der Abbildung (72–3=96) vermutlich als „richtig gerechnet, falsch geschrieben“ gewertet werden sollte: Vertauscht man im Ergebnis die Ziffern 9 und 6, wird es ja richtig… Dass aber eine 9, gefolgt von einer 6, nicht für neunundsechzig steht – das ist doch wirklich verwirrend! Da lernt man als Kind, mitunter mühsam, dass beim Schreiben und Lesen von Wörtern in unserer Kultur die Richtung von links nach rechts einzuhalten ist. Und dann gibt es diese vermaledeiten Zahlwörter, bei denen es genau andersrum läuft: Wenn ich 96 lese, muss ich rechts anfangen, zuerst also die „sechs“ aussprechen, dann erst die „neun“, die links steht. Und dann auch noch das -zig dranhängen, weil die 9 nicht alleinsteht. (Aber aufgepasst, nur nicht einszig sagen, wenn vorne eine 1 steht, und auch nicht zweizig bei einer 2 …) Viele Sprachen muten den Kindern, die in ihnen aufwachsen, Unregelmäßigkeiten in der Zahlwortbildung zu. Kaum eine Sprache ist dabei so fordernd wie die deutsche. Die Probleme, die wir in diesem Zusammenhang bei vielen Kindern zumindest vorübergehend, bei einigen leider auch als sehr hartnäckig...