Vorschau:
Ich bin sehr sportlich ins Jahr gestartet – jeden Tag Kraftsport und Laufband. Bis mich die Grippe niedergelegt hat. Eine Woche ging gar nichts und obwohl ich seit zwei Wochen wieder voll diensttauglich bin, merke ich doch, dass da überall noch Kraft fehlt. Eine Weile habe ich versucht, morgens angeleitet zu meditieren – aber irgendwie gibt mir das nichts. Es heißt, dass man 100 Tage braucht, um sich eine neue Routine anzugewöhnen – aber dafür bin ich definitiv zu ungeduldig. In den vergangenen Wochen habe ich hier und da in meinem Leben aufgeräumt. Ich bilde mir ein, schon immer recht rigoros Prioritäten gesetzt zu haben: Jedes Ja zu einer Sache impliziert auch ein Nein zu einer anderen Sache. [Die (zu) vielen Beerdigungen meines Lebens sind mir da Mahnung und Antrieb zugleich.] Vom bloggen brauchte ich eine Pause. Musste mir selbst neu klar werden, wozu und für wen ich schreibe. Und wozu nicht. Ich merke, dass mir ‚unterrichten‘ große Freude bedeutet. Meine Co hat heute mit unserer Klasse ein „Lehrer-Bingo“ erstellt und ich schäme mich für keine der Floskeln, die die Kinder mit mir verbinden (u.a. „Hallo Lieblingsklasse!“ „Da geht noch mehr!“). Heute habe ich einer Schülerin meiner Klasse zum Geburtstag gratuliert und kommentiert, dass sie dann ja hoffentlich gut auf den Chemie-Test vorbereitet sei, denn wir gleich schreiben würden. Woraufhin sie nur die Augen verdrehte und „Ja, ja, klar“ brummte. Meine eigene Klasse nimmt mich kein Stück mehr ernst und ich liebe es sehr. Ich bin Beziehungslehrer....