Vorschau:
Kommende Woche treten die neuen Lehramtsanwärter ihren Dienst an. Für mich die Gelegenheit, noch einmal intensiver über das Statusmodell von Johnstone nachzudenken und der Frage auf den Grund zu gehen: Welches Handwerkszeug macht eigentlich einen guten Lehrer aus? Inhalt und Medium Während meines Studiums habe ich eine ganze Menge über Unterrichtsinhalte und und didaktische und methodische Pfade gelernt. Von der Bruchrechnung bis zur Quantenphysik, von typischen Fehlvorstellungen (“Strom ist gelb”) bis zum Gruppenpuzzle. Nur sehr wenig habe ich jedoch über das entscheidende Medium des Unterrichts gelernt: Mich selbst. Was genau passiert nonverbal an Kommunikation im Klassenraum?  Nicht nur: Wie können die Arbeitsmaterialien zum Ziel führen? Sondern auch: Wie kann ich, als Person, die Kinder anleiten? Nicht nur: Was mache ich, wenn eine Unterrichtssituation eskaliert? Sondern auch: Was ist mein Anteil an der Eskalation? Ich betrachte mich gerne als Beziehungslehrer. Für richtig guten Unterricht muss ich meine Klasse mögen und – wichtiger noch – sie müssen mich mögen. Aber welche Einflussmöglichkeiten habe ich als Lehrer, im Unterricht eine gelingende Beziehung zu gestalten? Wie erkenne und deute ich die offenen und versteckten Signale, die von einer Klasse ausgehen? Welche Rolle spielt die Art meines Auftretens und welche offenen und versteckten Signale sende ich aus? Zwei Dinge scheinen mir ziemlich klar: Ich habe große Lücken in diesem Wissensbereich und wenn ich mehr darüber wüsste, wäre ich ein besserer Lehrer. Den König spielen die anderen Der britische Dramaturg und Schauspiellehrer Keith Johnstone forderte, auch aus Unzufriedenheit über seine eigene Ausbildung, seine...