Vorschau:
Dieses Schuljahr habe ich mit einer neuen, fünften Klasse angefangen. Anfang der Sommerferien hat sich meine Co-Klassenlehrerin (wir sind immer zu zweit gesteckt) mit mir getroffen und wir haben grob unsere Ideen für das neue Jahr abgesteckt. „Sag mal“, meinte sie, „was hältst du von der Idee, das Lehrerpult rauszuwerfen und von einer zur Tafel ausgerichteten Sitzordnung wegzukommen?“ Im Nu hatten wir alle Tische in einem großen Kreis angeordnet – mit den Stühlen innen und der Blickrichtung nach außen. Im Klassenraum in der Mitte plötzlich eine große, leere Fläche. „Hm.“ meinte ich. „Hm.“, meinte meine Co. Je mehr sich die Ferien dem Ende zuneigten und der erste Schultag heranrückte, desto unruhiger wurde ich. Hin und wieder brauche ich die Tafel ja schon, denke ich und Teile der Klasse gucken gegen die Wand, andere aus dem Fenster. Hmmmm. Wir wollten uns einige Tage geben, um die Sitzordnung auszuprobieren und überrascht stelle ich fest, wie schwer es mir fällt, von althergebrachten Denkmustern abzuweichen. In den ersten Tagen hat die Sitzordnung gewaltige Vorteile: Wir sitzen praktisch immer in einem großen Sitzkreis. Diskussionen und Erzählungen können augenblicklich geführt werden und jeder sieht jeden. Am Ende...