Vorschau:
Vor einigen Tagen bin ich über genervten Tweet eines Lehrerkollegen bezügl. der Digitalisierung an seiner eigenen Schule gestolpert: „Das Geile an der #Digitalisierung ist, dass wenn du in jahrelanger Arbeit den Schulträger überzeugst, die Infrastruktur auszubauen und die SL beackert hast, dass gehandelt werden muss und man Geld/Personal braucht, immer noch die KuK da sind, um alles schlechtzureden…“ (Quelle) Ich bin an der Einschätzung hängen geblieben. Nicht so sehr, weil ich meine eigene Schule darin wiedergefunden hätte (den Prozess der Digitalisierung haben wir vor einiger Zeit abgeschlossen), sondern weil er die Geburtsschmerzen von Veränderungsprozessen grundsätzlich beschreibt. Dies ist im schulischen Kontext genauso zutreffend (z.B. Jan Vedder in einem bemerkenswerten Artikel in der ZEIT über Prozesse, die Corona an seiner Schule angestoßen hat), wie im öffentlichen Dienst (wenn die Stadt München Linux einführt: Quelle) oder auch zu Hause, wenn meine Frau mal ein neues Restaurant ausprobieren („Wozu denn? Mit dem alten sind wir doch zufrieden..!?“) oder ein Zimmer neu streichen will („Im Ernst? Soviel Arbeit! Ich finde, es geht doch noch.“) Tendenziell sind unsere Gehirne auf simplifizierte Strukturen, Routine und Sicherheit angelegt. Veränderungen mögen wir nicht so gerne, denn sie erfordern den Ausbruch aus der eigenen Komfortzone. Oft genug gibt es jedoch gute Gründe für die Veränderung: Digitalisierung, Klimaneutralität. Und auch im Falle des Kinderzimmers, in dem sich mittlerweile drei junge Damen mit Stiften auf den Wänden verewigt haben, gibt es gute Gründe für Veränderungen. Im Grunde tragisch ist, dass sich unser Verhalten seit 3000 Jahren kaum verändert hat. Damals floh das Volk...