Vorschau:
Nach einer Nacht auf dem Boden bin ich erstaunlich ausgeschlafen. Obwohl die Kinder mir versichern, sie hätten „keine Minute geschlafen“ und „große Angst vor dem gruseligen Mädchen“ gehabt, weiß ich es besser. Der Morgen verläuft erstaunlich entspannt. Die Schülerinnen und Schüler haben Türschilder gebastelt und nachdem die Aufgabe in der ersten Runde nur sehr, sehr halbherzig durchgeführt worden ist, galt diesmal: Kein Türschild, kein Frühstück. Entsprechend war die Motivation, eine ordentliche Arbeit abzuliefern dieses Mal deutlich größer. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Beim Frühstück geht es sehr gesittet zu. Die Kinder gehen tischweise zum Buffet, es gibt weder Gedrängel noch Gemurre, weil dieser Tisch vor jenem drankommt. Mit dem ersten Kaffee des morgens sinken wir Lehrer entspannt zurück. Alles läuft perfekt. „Nach dem Essen sollst du ruh‘n oder 1000 Schritte tun“, pflegte mein Großvater zu sagen. Wir entscheiden, mit unserer Klasse eine lange Wanderung durch den Wald zu machen. Einmal, weil Wandern wunderbar und entspannend ist und außerdem, weil es anstrengend ist und wir die Hoffnung haben, dass die Mädchen und Jungen abends besser schlafen. Hier und da gab es Gejammer, das ich durch geschickte Bemerkungen unterstützte und anfeuerte. „Herr Klinge, wie lange müssen wir noch durch diesen blöden Wald laufen?“ „Eigentlich fünf Stunden, aber bei unserem Tempo werden es eher sechs!“ „Waaaas?!“ Aber mit der Zeit wurden die Stimmen leiser und die Blicke aufmerksamer. In großen Rindenresten fanden wir die Spuren von Käferlarven. „Das sieht wie ein richtiges Muster aus!“ Baumpilze...