Vorschau:
Liebe Leser, wir alle sind Kinder unserer Zeit. Unsere Gene sind das eine, die Umwelt das andere – denkt man. Wir wachsen in einem gesellschaftlichen Rahmen auf, werden von den Eltern geprägt, und doch gehen wir sehr unterschiedlich damit um. Was den einen sein Leben lang nachgehen wird, hat der andere verdrängt oder tatsächlich vergessen, gar nichts so empfunden. Das ist alles Alltagsweisheit, aber umso faszinierender, wenn es sogar die Menschen formt, die mit uns aufgewachsen sind. Familientreffen. Ein Geschwister erzählt von der gefühlten Minderwertigkeit, die unserer Generation inne sei, weil wir mit zuviel Pflichtgefühl aufgewachsen seien, gelernt hätten, immer zurückzustecken, die eigenen Bedürfnisse einer diffusen gesellschaftlichen Norm hintanzustellen. Dies sei jedoch kein individuelles Phänomen, so gehe es vielen im gleichen Alter. Namen von Freunden werden aufgezählt – alle mit seelischen Verletzungen durch die rigide Erziehung der Eltern und Gesellschaft. Wie froh sei das Geschwister, dass unsere Kinder solche falschen Gefühle gar nicht mehr kennen, weil sie von uns gelernt hätten, was im Leben wirklich zählt und das sei nun mal das eigene Ich. Was soll man dazu sagen? Ich finde mich in dieser Beschreibung nicht wieder. Der erste Teil...