Vorschau:
In einer Berufsgruppe, die selbst bewertet und beurteilt sorgen die Stichworte „Kollegiale Hospitation“ und Schüler-Feedback“ nur selten für Begeisterung. Hattie identifizierte in seiner Meta-Studie „Feedback“ als hochgradig relevanten Faktor für erfolgreiches Lernen [Quelle] – warum sollte das nur für Schüler*innen gelten? An meiner Schule ist die kollegiale Hospitation fester Bestandteil des schulischen Miteinanders. Zumindest, bis Corona uns anderweitig beschäftigt hat. Zwanzig Monate Pandemie haben bei uns an vielen Stellen zum Aufbrechen alter Strukturen geführt: Projektunterricht, Werkstätten und Lernbüros beherrschen den schulischen Alltag. Die wechselseitigen Hospitationen sind bei uns – in meiner Wahrnehmung – als äußert positiv wahrgenommen worden. Im Vordergrund steht eine Kultur des Miteinanders und der offenen Türen. Spannend (und nicht abschließend zu beantworten) ist die Frage, ob man besser fachgleich hospitiert („Davon habe ich Ahnung, da kann ich was zu sagen.“) oder fachfremd („Ein frischer Blick von Außen tut auch mal gut.“). Mit einem Kollegen unterhielt ich mich zuletzt darüber, dass wir uns beide wünschten, von den Schülern Rückmeldung über die Arbeit in unseren Lernbüros zu erhalten. (Mehr zu den Lernbüros an dieser Stelle.) Das nahm ich zum Anlass, in meinem zweitliebsten Lehrerzimmer bei Twitter nachzufragen: Wenn in Schulen (wie in Universitäten) am Jahresende über Fragebögen die Qualität eures Unterrichts von den Schülern bewertet würde („erklärt viel; sorgt für gute Atmosphäre; etc), dann wäre das… …puuh, weil… …gut, weil… Von 337 abgegebenen Stimmen empfänden rund 85% einen solchen...