Vorschau:
Bei uns beginnen die Schultage mit einem dreißgminütigen Beratungsband: Dort klären wir Organisatorisches, verteilen die Kinder in die Lernbüros („Ich möchte heute lieber Englisch bei Frau Müller machen.“ „Ich bin mit meinem Deutschprojekt noch nicht fertig, ich gehe zu Deutsch.“) und beginnen gemeinsam den Schultag. Die Sitzordnung in meinem Klassenraum ist ein gewaltiger Stuhlkreis ohne Lehrerpult und ich genieße das gemeinsame Ankommen sehr. Wann immer ich Zeit habe, nutze ich die Zeit auch für „mündliche Prüfungen“. Ein Freiwilliger steht auf und lässt sich von mir durch das aktuelle Thema in Mathematik oder NW vor den Augen der gesamten Klasse prüfen. Das erzeugt Druck und Aufregung und in meinen Fragen kitzle ich gerne mal heraus, wo die Grenzen des Verständnisses liegen. Von reiner „Reproduktion“ hin zu „Transferleistung“. Ich tue das, weil viele Kinder nicht beurteilen können, ob sie ein Thema wirklich verstanden haben, oder nur glauben, es verstanden zu haben. „Lernen lernen“ ist so ein Schlüsselbegriff. In der Konsequenz kommt es zu...