Vorschau:
Regeln, Grenzen, Gehorsam. Das bestimmte die autoritäre Erziehung vor den 60er Jahren. Doch was passiert, wenn Kinder, die so streng erzogen werden eigene Kinder bekommen? Sie entwickeln ihr eigenes, absolut gegenteiliges Erziehungskonzept. Anti-autoritär, statt autoritär. Und dieser sogenannten „Kinderladen-Bewegung“ entspringt der Laissez-faire Erziehungsstil. Dieser ist extremer als sein Ursprung, aber dennoch vom selben Leitwort geprägt: Freiheit! Freiheit für die Entfaltung der Persönlichkeit. Freiheit für die Entwicklung des Kindes. Freiheit zur Förderung der Kreativität und Individualität. Eine Vorstellung der Erziehung von unterdrückten jungen Erwachsenen, die etwas besseres für ihre Kinder wollten. Doch ist eine grenzenlose Kindheit ohne Regeln und frei wählbaren Werten tatsächlich eine „bessere“ Kindheit? Nachfolgen geht es in diesem Artikel um die Merkmale, die Vor- und Nachteile und die Frage, wie utopisch der Gedanke von einem absolut selbstbestimmten Leben von Beginn an wirklich ist. Merkmale Laissez-faire kommt aus dem französischen und bedeutet „machen lassen“. Das beschreibt diesen Erziehungsstil an sich schon sehr treffend. Die Erziehungsberechtigten, Lehrer oder Betreuer, (zur Vereinfachung wird diese Person nachfolgend „Eltern“ genannt, dies schließt aber alle erziehenden Parteien mit ein) geben den Kindern keinerlei Regeln vor. Die Kinder selbst legen die Regel fest, doch auch auf die Umsetzung wird, wenn überhaupt, nur gering geachtet. Unterstützung, Lenkung oder Hilfestellung erhalten die Kinder vom Gruppenleiter nur dann, wenn sie dies einfordern und danach fragen. Damit soll erreicht werden, dass sich die Kinder völlig frei und unbeeinflusst entfalten und entwickeln können. Kinder die...