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Vorschaubild / Materialvorschau Lesenlernen: An der Frage, wie Kinder am besten lesen und schreiben lernen, haben sich schon viele Gemüter erhitzt. In den vergangenen Jahrzehnten kamen Schülerinnen und Schüler deshalb in den Genuss stetig wechselnder Methoden. Doch wie funktioniert überhaupt lesen lernen? Was passiert im Gehirn, damit Kindern nicht nur Buchstabensalat sehen, sondern eben Wörter erkennen? Lesen – Was ist das? Lesen ist keine angeborene Fähigkeit, sondern muss als Kulturtechnik erst erlernt werden. Komplexe neurologische Prozesse ermöglichen, dass verschiedene Hirnareale zusammenarbeiten. Auf diese Weise verbinden sich Bilder und Objekte mit dem Sprachzentrum und bereits angeeignetes Wissen wird aktiviert. Beim Lesen verknüpfen sich also im Gehirn Bilder und Symbole (sehen) mit Lauten (hören) und einem Kontext (wissen). Wie lernt man lesen? Das Lesenlernen verläuft in verschiedenen Stadien: Zunächst wird ein Bild mit einer Bedeutung verknüpft. So lernt ein Kind beispielsweise, dass ein Stuhl meist vier Beine hat und man darauf sitzen kann. Im nächsten Schritt werden Worte in einzelne Buchstaben oder Silben zerlegt. Ein Wort wird einem Bild entsprechend zugeordnet. Erst danach – und mit entsprechender Übung – kann ein Kind einen Text flüssig lesen. Als letzte Stufe folgt die Sinnerfassung, also das Verstehen eines Textes und dessen Interpretation. Die Theorie des 2-Wege-Modells geht von zwei unterschiedlichen Wegen beim Lesenlernen aus: Der erste, direkte Weg des Lesens besteht aus dem unmittelbaren Zugriff auf ein Wortbild-Lexikon. Auch die Aussprache des Wortes ist hier direkt abrufbar. Der zweite, indirekte Weg beschreibt das buchstabenweise Erlesen eines...